das ist richtig
Geld ist nichtig
doch gewichtig
Geld gewichtet
Geld vernichtet und -
Geld richtet
doch -
dichtet Geld?
Dichterglück
Wie schnell sind Gedanken verflogen,
sie blitzen durch Wolken wie Licht,
das fest in das Dunkel verwoben
die Wolkendecke durchbricht.
Der Geist versucht zu ergreifen,
was Gott ihm von oben geschickt,
nur kurz ward dem Dichter, dem Reifen,
ins sehnende Antlitz geblickt.
Die Fuge
Einer großen Fuge gleich
ist die Welt an Tönen reich.
Jeder Ton hat seinen Rang,
jeder Mensch hat seinen Gang.
In der eig’nen Tonart Heimat
liebt der Ton, was er gemein hat.
Töne jedoch, die entlegen,
gehen seinem Sinn entgegen.
So das Volk in seinem Lande,
ist des Schätzens nicht imstande,
alles Fremde bringt Bedrohung,
seiner Heimat droht Verrohung.
Doch wie würd’ die Fuge klingen
würde alles nur entspringen
aus dem einzigen Akkord,
der dort weilt an seinem Ort.
Nur im Folgen fremder Sphären
lässt sich Reichtum wohl gebären.
Nur im Zehren und im Lösen
meidet sie ein gähnend Dösen.
Einer großen Fuge gleich
ist auch Kunst das Weltenreich.
Alles Leben ist die Kunst,
die beruht auf Gottes Gunst.
Nur in der Gemeinsamkeit
aller Töne weit und breit,
nur in ihrer Dissonanz
erntet sie den Lorbeerkranz.
Procrastinatio
Jetzt oder nie musst Du es wagen,
nicht mal Genie darf es vertagen,
morgen irrst Du ist kein Tag,
den zu greifen man vermag.
Heute musst Du ihn ergreifen,
morgen braucht er Zeit zu reifen.
Wenn die Morgen gestern sind
merkst Du erst das Zeit verrinnt.
Tage, die dahin geflossen
werden in Zement gegossen.
Gras wächst irgendwann darüber
und das Leben ist vorüber.
Lass darauf den Garten blüh’n,
der stets zeugt von dem Bemühn,
dass das Leben Früchte trägt,
die zu ernten man erwägt.
Stufen
Wie dem Einen folgt das Zweite
geht es fort in ew’ge Weite.
Immer geht die Treppe weiter,
weiter als die Himmelsleiter.
Sind es Stufen, sind es Ringe,
einzig zählt, was ich bezwinge.
Dass den Blick ich aufwärts richte,
Rückwärtsschritte nicht gewichte.
Lass, mein Herz, nur los, gesunde,
trag mich fort zur nächsten Runde.
Dass des Anfangs Zauber greife,
Schritt für Schritt die Seele reife.
Wie der Himmel sich ausweitet,
schwingt die Seele hoch und gleitet
bis zum allerfernsten Stern -
niemals glaubt, er sei zu fern.
Das Meer
Tief und ruhig liegt es da, das Meer.
Es kümmert sich nicht um die Wellen.
Voll von Fülle ist es leer,
befreit von allem Schnellen.
Die Wellen, sie schäumen und schnellen empor
als wollte die höchste gewinnen.
Darunter klingen still und sonor
des Meeres zarte Minnen.
Tauche ich tief in die Seele hinein,
so kann ich die Ruhe dort hören.
Ich sehe das Leben nun klar und rein -
ich treffe auf Gott mich zu führen.
Komische Vögel
Da hab ich Ornithologie recht eifrig studiert,
zu wissen, wie ein Vogel wohl ein Küken gebiert.
Es schält sich einfach selbst aus der gelbweißen Schale,
so hilft es der Mutter und wird nicht zur Quale!
Doch neulich begegnete mir ein Riesenvogel.
Es war an dem kleinen und hübschen Ort Kogel.
Der war fast so groß, wie ein schneebedeckter Berg,
ich selbst war so klein dagegen wie ein armer Zwerg.
Der große Vogel hatte keinen echten Schnabel,
auf der Nas’ saß ein Turm, so hoch, wie der zu Babel.
Sein Federkleid war nicht aus Federn, eh’r aus Leder,
da griff ich gleich, ihn festzuhalten zu der Feder.
Ich zeichnete ihn und bin daher jetzt sehr berühmt,
und bin voll stolz und sage es ganz unverblümt:
Die Menschen, sie machen wohl nicht ihre Augen auf,
sie nehmen eine Maus als Elefanten inkauf.
Oder sie denken, das Nashorn schlüpfe aus dem Ei -